1. |
Wintermärchen
05:19
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Auf kahlem Felsen unter Sternen
Saß im rauhen Winterhauch
Eine Drossel, und ich fragte:
"Warum wanderst Du nicht auch?
Warum bleibst Du, wenn die Stürme
Brausen über Flur und Feld,
Da dir winkt im fernen Süden
Eine sonnenschöne Welt?"
Antwort gab sie leisen Tones:
"Weil ich nicht wie andre bin,
Die mit Zeiten und Geschicken
Wechseln ihren leichten Sinn.
Die da wandern nach der Sonne
Ruhelos von Land zu Land,
Haben nie das stille Leuchten
In der eignen Brust gekannt.
Mir erglüht's mit ewigem Strahle
- Ob auch Nacht auf Erden zieht - ,
Sing' ich unter Flockenschauern
Einsam ein erträumtes Lied.
Dir auch leuchtet hell das Auge;
Deine Wange zwar ist bleich;
Doch es schaut Dein Blick nach innen
In das ewige Sonnenreich.
Laß uns hier gemeinsam wohnen,
Und ein Lied von Zeit zu Zeit
Singen wir von dürrem Aste
Jenem Glanz der Ewigkeit.
Laß uns hier gemeinsam wohnen,
Und ein Lied von alter Zeit
Singen wir von dürrem Aste
Jenem Glanz der Ewigkeit."
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2. |
Lied am Feuer
04:06
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Wo ist noch das Rauschen der Wälder
Von fremden Klängen ganz rein?
Wo hört man das Raunen der Quelle,
Ist Leben mehr Sein als Schein?
In diesem Land, in diesem Land!
Wir wissen uns unter Sternen,
Wir liegen hier einsam im Feld.
Was kümmert uns Gestern und Morgen -
Wir haben weder Gut noch Geld
In diesem Land, in diesem Land!
In die Einsamkeit wir entrinnen,
Entfliehen der Märkte Geschrei,
Entfliehen der Geißel der Mauern -
Denn hier nur, da sind wir frei.
In diesem Land, in diesem Land!
Die Scheite sind nun entzündet,
Gefährten stehen im Kreis.
Es wehet der Atem des Feuers
Und Herzen brennen so heiß.
Wir leben unter der Sonne
Wir liegen hier einsam im Feld
Wir ziehen mit lodernden Herzen
Durch eine flammende Welt
In diesem Land, in diesem Land!
Noch gibt es dies Land nur im Geiste
Doch stehen wir wachsam bereit
Am Feuer erklingen die Lieder
Für eine bessere Zeit.
In diesem Land, in diesem Land!
In diesem Land, in diesem Land!
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3. |
Verlorenes Heer
04:03
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Wir haben den Boden mit Blut getränkt
Unsre Pferde durch einsame Weiten gelenkt
Glaubten uns verloren in stürmischer Nacht
Und niemand hat unsrer Seelen gedacht
Durch Sturm und Schlamm sind wir gefahren
Durch dieses Land, verwüstet, verbrannt
Und niemand weiß um unsere Qualen
Verloren, verbannt, vergessen, verkannt
In der Götter Sturm fanden wir unser Ende
In Not und Kampf, in der Weltenwende
Verzweiflung und Ohnmacht in blutigem Reigen
Dann nur noch Stille und Kälte und Schweigen
Und einsam liegen wir begraben
In fernem Land, entwurzelt, verbrannt
Und niemand weiß um unsere Taten
Verloren, verbannt, vergessen, verkannt
Wir liegen verlassen im Schatten der Eiche
Selbst Treue uns niemals zum Ruhme gereichte
Wie blieben zurück, man kennt die Namen nicht mehr
Verschmäht, vergessen, ein verlorenes Heer
Durch Steppe und Regen sind wir gefahren
Durch dieses Land, verwüstet, verbrannt
Und niemand weiß um unsere Qualen
Verloren, verbannt, vergessen, verkannt
Und einsam liegen wir begraben
In fernem Land, entwurzelt, verbrannt
Und niemand weiß um unsere Taten
Verloren, verbannt, vergessen, verkannt
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4. |
Feuerkreis
03:41
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Unter verschnittenen Weiden, wo Kinder spielen
Und Blätter treiben, tönen Trompeten. Ein Kirchhofschauer.
Fahnen von Scharlach stürzen durch des Ahorns Trauer
Reiter entlang an Roggenfeldern, leeren Mühlen.
Oder Hirten singen nachts und Hirsche treten in den Kreis ihrer Feuer
In den Kreis ihrer Feuer, des Hains uralte Trauer,
Tanzende heben sich von einer schwarzen Mauer;
Fahnen von Scharlach, Lachen, Wahnsinn, Trompeten.
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5. |
Totenburg
04:44
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Wenn in der Frühe Nebel steigt
Kein Sonnenglanz netzt Laub und Zweig
Der Wind noch in den Wäldern ruht
Verglommen längst die letzte Glut
Erwacht in uns was uns erschuf
Der Wölfe Ruf...
Wir streben an mit festem Schritt
Wir führen Dich im Geiste mit
Vorbei an Disteln und an Eichen
Diesmal können wir nicht weichen
Auf dem Weg durchs Gräberfeld
In ferner Welt...
Der Sonne Macht das Tal erhellt
Aus Wolken Bergeskamm sich schält
Welt und Himmel sind vereint
So uns die Totenburg erscheint
Erwacht in uns im Ehrenraum
Ein banger Traum...
In Einsamkeit in fernem Land hab ich den Tod gesehen
In Einsamkeit in treuem Bund sah ich sie untergehn
In Einsamkeit in fernem Land hab ich den Tod gesehen
In stiller Nacht in festem Bund sah ich sie wieder auferstehn
Wenn in der Frühe Nebel steigt
Sind wir, mein Freund, schon längst bereit.
Der Wind noch in den Wäldern ruht
Doch in den Augen lodert Glut
Erwacht in uns was uns erschuf
Der Wölfe Ruf...
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6. |
Nibelungenland
03:34
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Von Westen braust der Sturm, der Regen fällt,
Das ist des Nordens wilde, trübe Welt,
Die grüne Wiese ward zum grauen See -
Die weiß noch nichts von Menschenluft und -weh.
Auf glattem Damme schreit' ich stets einher,
Dort auf die Heimat sinkt der Nebel schwer,
Und schaue auf die Flut, die wogt und wallt,
Und Haus und Baum verlieren die Gestalt.
Sturmbrausend, nebelwogend auch mein Sinn -
Jetzt da ich weiß, daß ich der Alte bin.
Das ist Leben, das ist ganzes Sein,
Bin nicht gebrochen, bin vom Zweifel rein.
Und trotzig harr' ich auf dem mächt'gen Damm -
Ich fühl's, ich bin vom Nibelungenstamm,
Bis mir das Bild der Heimat ganz entschwand,
Und rings um mich ist Nibelungenland.
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7. |
Roggenfelder
03:50
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Wenn ich steh in diesem Feld,
Erfaßt das Gold der Ähren meine ganze Welt.
Schreit ich einher durch Roggenpracht,
Erkenne ich die Zeichen und des Schicksals Macht.
Wenn ich steh auf rauhem Berg,
Als Herrscher über Täler und der Götter Werk -
An Blitzes statt fahr ich hinab,
Bereite Lug und Trug ein schnelles Grab.
Wenn ich steh in eisger Nacht
Und seh der Sterne Zeichen und des Himmels Macht -
Der Sturm noch in den Blättern ruht -
Dann höre ich das Raunen, spür die Stimme tief im Blut.
Wenn ich steh in fernem Land
Und seh der Felder Wogen und der Wolken Band,
Dann sehn ich mich ins Heimatland,
Verachte den, der Heimweh nie gekannt,
Verachte den, der Heimweh nie gekannt,
Verachte, wer die Heimat nie gekannt!
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8. |
Ostenfeld
03:53
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Tiefes Schweigen
Kälte, Schnee und Dunkelheit
Fernes Leuchten
Zerreißt der Seelen Einsamkeit
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Jäher Blitz
Donner grollend naht heran
Strahlendgrau
Erscheint die Welt in diesem Bann
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Jäher Zorn
Erfaßt das Herz voll Heldenmut
Gestählt durch Schmerz
Durch Hitze, Schweiß und Feuerglut
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Durch Weiten in eisiger Hand
Starre Wipfel, der Nacht zugewandt
Durch Fernen, ein Sehnen uns trägt
In stürmischen Zeiten durch schneekarges Land
Tiefes Schweigen
Kälte, Schnee und Dunkelheit
Stilles Klagen
Zerreißt der Seelen Einsamkeit
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
Ostenfeld - sturmgeweihtes Land
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9. |
Weltenstürme
04:43
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In der Stille dieser Nacht
Haben wir dem Schwur gedacht.
Flammen lodern, Funken sprühn,
In heilgem Banne Herzen glühn.
Noch vom Leben unversehrt,
Umringt von manchem Weggefährt,
Erahnen wir den Schmerzenspfad -
Doch Wipfel flüstern stillen Rat.
In den Stürmen dieser Welt
Ist jeder nun auf sich gestellt.
Ein jeder weiß um seine Kraft -
Das Feuer, das das Leben schafft.
In der Stille dieser Nacht
Haben wir das Werk vollbracht.
In Sonnenglanz und Schattenfall
Umhegen wir das Weltenall,
Umhegen wir das Weltenall,
Umhegen wir das Weltenall.
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10. |
Winterrune
04:00
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Nach fernem Ort, in fernes Land -
Ihr Weg sie in die Fremde führt.
Und es erklingt ein letztes Lied -
In Weiten - endlos, unberührt.
Geweiht in stürmischen Zeiten
Geweiht in stürmischer Nacht
Die Banner sind in Glut getaucht,
Die See, sie schimmert wie ein Stern.
Und Schwert und Schild - runengeschmückt,
Empfangen aus der Welten Kern.
Geweiht in stürmischen Zeiten
Geweiht in stürmischer Nacht
Der Sommer kam, der Winter ging,
Doch Hagelkorn zerstört die Saat.
Betrogen und irregeführt
Fühlten sie, das Ende naht.
Geweiht in stürmischen Zeiten
Geweiht in stürmischer Nacht
Geweiht in stürmischen Zeiten
Geweiht in stürmischer Nacht
Und Hasses Sturm kam über sie -
Über Freund und Weggefährt.
Von Ost nach West - ein Flammenmeer
Verzehrte Mann und Schild und Schwert.
Geweiht in stürmischen Zeiten
Geweiht in stürmischer Nacht
Geweiht in stürmischen Zeiten
Geweiht in stürmischer Nacht
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